Bastelstube
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Linol-Liebe

Hallihallo, liebe Printverliebte! Nachdem ich in meinem letzten Beitrag erklärt habe, wie das Siebdruckverfahren funktioniert, bleiben wir doch direkt beim Thema „Drucken“. Dieses Mal geht es aber um den Linoldruck. Viele kennen diese Art des Drucks bestimmt noch aus der Schulzeit und verbuchen diese Erfahrung als langweiliges Rumgeschnitze, bei dem der ein oder andere Finger dran glauben musste. Dass diese Möglichkeit zu drucken aber auch jede Menge Spaß machen kann und gar nicht erwartete Resultate hervorbringt, beweise ich Euch jetzt …

Im Prinzip benötigt Ihr dafür nur

  • Linolwerkzeug mit verschiedenen Aufsätzen,
  • Linolfarbe,
  • eine Linoldruckplatte (Ich habe eine im DIN-Format A6 verwendet.)
  • eine Farbwalze,
  • eine Glasplatte oder eine andere glatte Fläche,
  • Backpapier,
  • einen Kugelschreiber,
  • ein Cutter-Messer,
  • Papier oder Stoff
  • und natürlich ein tolles Motiv (Ich habe mir meins selbst entworfen.)

Alles einzeln zu besorgen, kann unter Umständen recht teuer werden. Daher habe ich mir direkt ein Linol-Starter-Set gekauft.

 

Zuallererst druckt Ihr Euer Motiv in dem Format aus, in dem Ihr es später auf die Linolplatte übertragen wollt.

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Danach legt Ihr Backpapier oder Transparentpapier auf das Motiv und paust es mit einem Kuli ab.2

Nun wird das Backpapier SPIEGELVERKEHRT auf die Linolplatte gelegt. Befestigt das Backpapier einfach auf der Platte oder auf einer glatten Oberfläche, damit es nicht verrutscht.3

Nachdem das Backpapier mit dem Motiv gut auf der Platte positioniert ist, werden die Konturen des Motivs mit einem Cutter nachgeschnitten, sodass kleine, flache Rillen auf der Linolplatte sichtbar werden. ÜBRIGENS: Wer Kohlepapier besitzt, ist klar im Vorteil und erspart sich den Cutter-Schritt ;).4

Die kleinen Rillen eignen sich besonders gut, um das Motiv mit dem Werkzeug später so genau wie möglich „freizulegen“.5

Jetzt werden die Konturen mit einem speziellen Aufsatz ganz genau und vor allem schön tief „ausgegraben“. ACHTUNG! Bei den Buchstaben hatte ich das Problem, dass das „Innere“ des Buchstaben „D“ komplett herausgebrochen ist. Dieses Malheur ist aber zu beheben, indem man das versehentlich entfernte Stückchen einfach mit etwas Sekundenkleber wieder einsetzt.6

Wenn alle Konturen ausgehöhlt sind, kann der Rest der nicht zu bedruckenden Fläche schnell und einfach entfernt werden. Hierzu sollte man einen recht großen Aufsatz benutzen. VORSICHT: Man wird schnell übereifrig und achtet nicht auf seine Finger. Also entweder Handschuhe tragen oder sehr, sehr aufpassen. Ich bin glücklicherweise nur mit einem kleinen Mini-Schnitt an der Fingerkuppe davon gekommen. Außerdem solltet Ihr ein Brett unterlegen, denn auch vor schnieken Tischdecken macht die Klinge ganz bestimmt nicht Halt ;).

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Und schon ist die Linoldruckplatte fertig! Achtet noch einmal darauf, dass auch wirklich alles spiegelverkehrt abgebildet ist. Vor allem die Buchstaben dürfen NICHT richtig herum zu sehen sein. Falls das doch der Fall ist, ist das Motiv leider futsch :(.9

Jetzt wird’s bunt! Oder wie in meinem Fall: schwarz! Rollt die Linolfarbe auf einer glatten Oberfläche großflächig aus. Die Farbe sollte die komplette Walze bedecken, aber auf gar keinen Fall tropfen.
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„I’m rolling, rolling, rolling“ … bis das gesamte Motiv schön mit Farbe bedeckt ist. Danach einfach das zu bedruckende Material, also z.B. Papier, auf die Druckplatte legen, fest andrücken und, wenn nötig, mit einem Löffel nachhelfen. Papier abziehen und siehe da:11… ein wundervolles kleines Kunstwerk ist entstanden! Und das Tollste: Es ist reproduzierbar! YEAH!

Das Motiv gibt es nun übrigens auch als Poster oder auf einer bunten Klappkarte in meinem neuen, kleinen Dawanda-Shop zu kaufen :)! Viel Spaß damit!

5 Kommentare

  1. coole sache. ich bin ja total untalentiert was sowas angeht. ! aber ich empfehle einen shop. das lässt sich doch gut vertreiben, das tolle motiv 🙂

  2. Das Motiv finde ich total klasse und Linolschnitt mag ich auch sehr gerne. Ich glaube der ist im Moment wieder sehr „Inn“. VG Karin

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